2023 unterstützt H:Artland im Bereich Darstellende Kunst zwei Ausstellungen, außerdem im Bereich Literatur zum einen Lesungen im Rahmen der Reihe Cinema Punkt im Rationtheater, zum anderen die Vertonung von Gedichten für ein geplantes Buchprojekt von Roland Hagenberg.
I AM THE PRODUCT von wolforreal
TRASHART-MÜLLKUNST. Müll ist ein globales Problem - und florierendes Geschäftsmodell, auf Kosten der Ärmsten auf der ganzen Welt. Die Serie "I am the product" soll dem Müll eine zweite Chance geben. Für die Werke wurde zu mehr als 95% ausschließlich der persönliche Müll des Künstlers verwendet. Wie könnte man seinem ganzen Müll zu etwas Neuem und Schönem, Inspirierenden und Nachdenklichen verarbeiten? Wie könnte man seine Lebenszeit durch Upsycling verlängern? Die Antwort liefert die Technik der Collage. Und so begann der Künstler wolforreal, seinen Müll zu sammeln und zu bearbeiten, ihn zu demontieren und neu zu collagieren, um diesem Müll eine neue Ästhetik und einen neuen Sinn zu geben.
Die Kooperation vom Rationaltheater mit dem vielfach ausgezeichneten Programmkino Luna Filmtheater in Ludwigslust, soll das neue Format Literatur eng mit Film verbinden. Wie bei den Theaterprojekten stehen Autor:innen im Vordergrund, die sich in ihren Werken mit aktuellen, politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander setzen. Nach jeder Lesung wird ein Film gezeigt, der die Thematik aufgreift, aber durchaus einen anderen Blickwinkel bieten könnte.
DIE ZEITMASCHINE - multimediale Installation
Im Rahmen der Stadtteilwoche Ramersdorf-Perlach wurde das Pepper Theater zur Zeitmaschine. In einer von KulturBunt Neuperlach konzipierten und von Münchner Kunstschaffenden (Helena Detsch, Julius Kammerl, Matthias Stadler, Moritz Bohnenberger, Mario Steigerwald, notyet, swagner, TAN TON, Vera & Romy Karolus, Wolforreal) gestalteten Installation reiste das Publikum durch die Zeit. Eine Veranstaltung von Kulturbunt Neuperlach in Kooperation mit TAM TAM.
BEDSIDE POEMS
Der Schriftsteller, Künstler und Fotograf Roland Hagenberg wuchs in Wien, Österreich, auf. Er lebt derzeit in Tokio und Kyoto. Seine Essays, Reiseberichte und Interviews werden in internationalen Publikationen veröffentlicht. ein Theaterstück "Jetlag" wurde 2018 am Rationaltheater in München uraufgeführt. Für sein geplantes Buch "Bedside Poems", eine Sammlung von rund 40 Gedichten, werden nun als Teaser vier dieser Gedichte von Sabine Heckmann vertont.
LILI MARLEEN ist ein document politique und viel mehr noch ein document humain. LM beschreibt mit unbestechlicher Reflexion, makaberem Zynismus und illusionsloser Kaltblütigkeit ihre Rolle in der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten. Ihr eigenes Schicksal erwähnt sie mit keinem Wort. Nicht das Ungewöhnliche wird in diesem Stück geschildert, sondern das was Millionen von Frauen in fast jeder kriegerischen Auseinandersetzung erleben. Eine Seite des Krieges, die systematisch beschwiegen wird.
In Jetlag beschreibt der österreichische Autor und Künstler Roland Hagenberg den Umgang mit Demenz aus der Sicht einer alleinstehenden Mutter in München und ihres Sohnes, der in Tokio lebt. In seinem Stück schildert er nicht nur den Verlauf einer tödlichen Krankheit, sondern ein Dilemma unserer Zeit: „Die disproportionale Distanz“, wie er sagt. „Auf der multikulturellen, vernetzten, globalen Ebene kommen wir uns näher, auf der zwischenmenschlichen rücken wir auseinander. Konflikte entstehen in jeder Familie spätestens bei der Konfrontation mit dem Altwerden. Denn Zeit für die Pflege der Eltern aufbringen, heißt Konkurrenzfähigkeit und Einkommen aufs Spiel setzen – und damit unter Umständen die eigene Altersversorgung.“
Fanal
Fanaldokumentiert die revolutionären Ereignisse in München von November 1918 bis Mai 1919, lässt die Revolutionäre in ihrem Widerspruch zu Wort kommen und geht der Frage nach, inwieweit die Wiederholung der Geschichte unvermeidbar ist.
Die Kunst- und Kulturvermittlung, ist von erheblicher Bedeutung für Kulturschaffende, Kulturinstitutionen und den Menschen, die sich mit Kunst & Kultur auseinandersetzen wollen. Sie unterliegt daher einem stetigen Wandel, Perspektive und Bedeutung, Herangehensweise und Deutungshoheit werden immer erneut ausgelotet, vermessen, diskutiert, verändert, erweitert. Insbesondere die digitale Kulturvermittlung hat sich in den vergangen Jahren entwickelt und bekommt mehr - wenn auch lange noch nicht ausreichend- Aufmerksamkeit. Hier haben wir versucht, einen bescheidenen Beitrag zu leisten.