Neues Projekt: H:Artland unterstützt Theaterstück Jetlag von Roland Hagenberg
In 21 Aufzügen beschreibt der österreichische Autor und Künstler Roland Hagenberg den Umgang mit Demenz aus der Sicht einer alleinstehenden Mutter in München und ihres Sohnes, der in Tokio lebt. Innerhalb eines Jahres durchläuft die Mutter alle Stadien der Krankheit – von der anfänglichen Vergesslichkeit, vom Verleugnen und Überspielen bis zur vollkommenen Hilflosigkeit. Regelmäßig besucht sie der Sohn, und jeder Flug wird für ihn zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst. Es kommt zu Konflikten, Vorwürfen, zu Momenten der Verzweiflung und des Trosts.
Der Titel „Jetlag“ bezieht sich auf die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus nach Langstreckenflügen, und – im übertragenen Sinn – auf den Verlust des Zeitgefühls der erkrankten Mutter.
Roland Hagenbergs Inszenierung – er lebt seit 25 Jahren in Japan – hat autobiografische Züge. In seinem Stück schildert er nicht nur den Verlauf einer tödlichen Krankheit, sondern ein Dilemma unserer Zeit: „Die disproportionale Distanz“, wie er sagt. „Auf der multikulturellen, vernetzten, globalen Ebene kommen wir uns näher, auf der zwischenmenschlichen rücken wir auseinander. Konflikte entstehen in jeder Familie spätestens bei der Konfrontation mit dem Altwerden. Denn Zeit für die Pflege der Eltern aufbringen, heißt Konkurrenzfähigkeit und Einkommen aufs Spiel setzen – und damit unter Umständen die eigene Altersversorgung.“
Weitere Informationen unter : http://rationaltheater.de/2018/11/06/jetlag-premiere/